Für ein gutes Aussehen sind gepflegte Haare und ein zum Typ passender Haarschnitt sehr wichtig. Aber leider haben wir persönlich nicht viel Einfluss auf das Haar und dessen Wachstum. Denn die Haardichte und das Haarvolumen sind von der Natur bereits genetisch vorgegeben. Ob man viele Haare auf dem Kopf haben wird oder ob die Haare eher dünn ausfallen, daran können wir nicht viel ändern. Zwar kann die Lebensweise eines Menschen Haarprobleme wie zum Beispiel Haarausfall beeinflussen, aber nicht in jedem Fall. Deshalb gibt es heute von uns einige Tipps zum Thema: Was tun bei Haarausfall?
Ursachen für Haarausfall
Ob temporär oder auf Dauer: Haarausfall zählt zu den am meisten verbreiteten Symptomen diverser Krankheiten und Beschwerden. Oft wird ein Haarausfall mit hormonellen Problemen in Verbindung gebracht – dabei können die Ursachen aber um einiges komplexer und vielschichtiger sein.
Eine häufige Ursache sind Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt. Insbesondere die Beteiligung des Sexualhormons Testosteron ist maßgeblich für Haarwuchs, Haardichte und eben auch Haarausfall verantwortlich.
Eine weitere Ursache können Mangelzustände durch schlechte oder einseitige Ernährung sein. Auch bestimmte Medikamente die auf extreme Art und Weise auf den eigenen Stoffwechsel einwirken – können zu Haarausfall führen.
Ebenso können mechanische Einwirkungen wie etwa Hochsteckfrisuren (zum Beispiel durch eng geschnürte Haargummis) oder auch eine permanent getragene Kopfbedeckung Haarausfall verursachen. In diesen Fällen kann bereits eine einfache Umstellung der Gewohnheiten eine zeitnahe Besserung bringen.
Aber auch bei psychischen Erkrankungen und Ausnahmezuständen durch Schock oder schwerer Belastung, kann es in Extremfällen zu Haarausfall kommen. Das Gleiche gilt bei bestimmten Erkrankungen, welche ebenfalls für den kompletten oder partiellen Ausfall von Haaren verantwortlich sein können. In Betracht kommen hier zum Beispiel Scharlach oder auch sehr hohes Fieber.
Effektive Lösung: Haartransplantation
Auch wenn wir am Ende noch einige Tipps für Euch parat haben, wie man dem Haar mehr Fülle verleihen kann, haben diese in Sachen Wirksamkeit auch ihre Grenzen. Lichte Stellen auf dem Kopf, Geheimratsecken oder bei den Männern die oft gefürchtete Halbglatze, können damit kaum verhindert werden. Früher musste man sich damit einfach abfinden. Es gehörte zum Älterwerden dazu. Aber diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Heutzutage gibt es Abhilfe durch Haartransplantation.
Beim Thema Haartransplantation denkt man zuerst an die Herren der Schöpfung. Aber weit gefehlt. Auch wesentlich jüngere Menschen, darunter auch viele Frauen, haben mit diesem Problem zu kämpfen. Haarverlust war lange Zeit ein Tabuthema über das man nicht gern reden wollte.
Prominente wie Jürgen Klopp zum Beispiel haben es vorgemacht: Auch er wollte sich nicht mit dem lichten Haar abfinden, ließ eine Haartransplantation vornehmen und hat daraus kein Geheimnis gemacht.
Welche Methoden gibt es?
FUE-Methode
Bei dieser Methode wird das Haarfollikel einzeln entnommen. Diese Methode wird angewendet bei glattem, kräftigen Haar und wenn es sich nicht um größere Areale handelt (weniger als 1000 Grafts) Die Methode ist gut geeignet zur Verdichtung von lichten Haarlinien, zur Narbenkaschierung sowie zur Beseitigung von Geheimratsecken. Außerdem wird sie oftmals zur Verdichtung von Augenbrauen und Bärten angewendet.
Die Vorteile dieser Methode: es ist eine Follikelentnahme von anderen Körperstellen möglich, die Narben sind punktartig und nahezu unsichtbar und die schnelle Wundheilung geht schnell.
Die Nachteile: die Methode ist für langes Haar nicht geeignet, es ist eine Rasur erforderlich und sie ist recht kosten- und zeitintensiv.
Die FUT-Methode
Dieses Verfahren gilt als der Goldstandard unter den Haartransplantationsmethoden, welcher weltweit am häufigsten angewendet wird. Im Gegensatz zur FUE-Methode werden hier die Haarwurzeln nicht einzeln, sondern auf einem Hautgewebestreifen vom Hinterkopf entnommen. Sowohl die großen Transplantatmengen, als auch die sehr hohen Anwachsraten, machen die FUT-Methode äußerst beliebt. Eine großflächige Haartransplantation mit bis zu 3000 Einheiten ist hierbei in kürzerer Zeit möglich.
Die Vorteile – diese Methode ist für langes Haar geeignet, es ist eine hohe Graftsanzahl pro Sitzung möglich, es muss nur der Streifen rasiert werden, sie geht schnell und ist kostengünstig.
Die Nachteile – es entstehen größere Narben, die Rekonvaleszenz dauert länger und die Entnahme der Follikel ist nur von der Kopfhaut möglich.
Welche Komplikationen sind möglich?
Haartransplantationen werden bereits seit Jahrzehnten erfolgreich durchgeführt und gelten im Allgemeinen als relativ risikoarm. Über die üblichen Nebenwirkungen hinausgehende Komplikationen sind selten, aber grundsätzlich möglich. Hierzu zählt zum Beispiel die Infektion mit Krankheitserregern. Insbesondere bei sensiblen Patienten kann es zu Missempfindungen mit Kribbeln und Taubheit kommen, die im Normalfall nach einigen Tagen von allein abklingen.
Ganz allgemein sollten Patientinnen und Patienten bedenken, dass der Erfolg der Behandlung nicht zu 100% garantiert bzw. vorhergesehen werden kann. Hier wirken viele verschiedene, auch individuelle Faktoren zusammen. In der Regel werden die eingesetzten Haarfollikel gut angenommen. Es ist jedoch auch möglich, dass einzelne Haare oder auch ganze Haarstreifen nicht einwachsen oder sogar regelrecht abgestoßen werden. Auch hier kann das Risiko durch penibel sauberes Arbeiten auf ein Minimum reduziert werden.
Äußerst wichtig ist die richtige Wahl des Arztes. Es sollte langejährige Erfahrung auf diesem Gebiet haben und den Patienten voll umfassend aufklären. Eine ausgiebige Recherche im Internet, kann hier weiterhelfen.
Einfache Tipps dem Haar mehr Fülle zu verleihen
Aber wie gesagt – nicht immer muss es gleich eine Haartransplantation sein. Manchmal helfen auch einfache Tricks dem Haar optisch mehr Fülle zu verleihen oder gegen die Ursachen des Haarausfalls vorzugehen.
Schon der regelmäßige Besuch beim Friseur zum Spitzen schneiden hilft dabei, dass das Haar gesund bleibt. Man erreicht schon eine spürbare Fülle des Haars, wenn alle drei Monate die Spitzen geschnitten werden. Die Haare sind weniger anfällig für Haarbruch und Spliss und sie werden dadurch kräftiger. Es gibt auch vorteilhafte Haarschnitte für eher dünnes Haar. Gute Frisuren haben hierfür stumpfe und kompakte Konturen. Das Haar wirkt damit voluminöser und dichter.
Mit einer gesunden Ernährung kann man eine gute Voraussetzung für kräftiges und dichtes Haar schaffen. Daher sollte die Ernährung ausgewogen sein, damit die Haare alle notwendigen Nährstoffe erhalten. Besonders das grüne Gemüse wie zum Beispiel Spinat und Mangold versorgen den Körper mit Eisen. Nahrungsmittel wie Eier, Milch- und Vollkornprodukte enthalten Keratin. Dieses Faserprodukt verleiht dem Haar Struktur und Elastizität.
Auch sehr förderlich für das Haar ist Kieselerde. Sie enthält viel Silizium, was ein wichtiger Bestandteil der Haare ist.
Fazit
Wer also mit seiner Haarpracht oder Haardichte unzufrieden ist und mit den herkömmlichen Mitteln und Tipps keinen Erfolg hat, der sollte sich einmal näher mit der Möglichkeit einer Haartransplantation auseinandersetzen. Denn was gibt es schöneres als in den Spiegel zu schauen und mit seinem Äußeren zufrieden zu sein?
Fotoquelle: Pixabay.com
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